Wann ist eine Zahnentfernung notwendig?

4 September 2018
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog


In der Zahnmedizin wird die Entfernung eines Zahnes, ohne dass eine Operation notwendig ist, auch Extraktion bezeichnet. Eine Zahnentfernung, wie sie in der Praxis Dr. Dr. Bräunlein und Kollegen durchgeführt wird, mit Schnittführung ist eine Osteotomie. 

Die Gründe für die Entfernung eines Zahnes werden in absolute und relative Indikationen unterteilt. 

Eine absolute Indikation liegt vor, wenn ein Zahn stark gelockert ist und es nicht zu erwarten ist, dass sich der Zahnhalteapparat regeneriert. Auch eine Längsfraktur der Wurzel oder der Zahnkrone erfordern eine Extraktion. Liegt eine Querfraktur im mittleren Drittel der Wurzel des Zahnes vor, wird dieser ebenfalls meist entfernt. Leidet der Patient unter einer starken Parodontitis, die durch eine Wurzelspitzenresektion nicht beseitigt werden kann, wird der Zahn gezogen. Weiterhin ist ein Platzmangel, der durch eine kieferorthopädische Behandlung nicht behoben werden kann, ein Grund, dass der Zahnarzt den Zahn entfernt.   

Relative Indikationen sind starke Beschädigungen des Zahnschmelzes und des Dentin, die durch eine Füllung oder eine Krone nicht mehr oder nur kurzfristig behoben werden können. Lehnt ein Patient zahnerhaltende Maßnahmen ab oder kann sich diese finanziell nicht leisten, möchte aber trotzdem von den Schmerzen erlöst werden, wird eine Ziehung des Zahns vorgenommen. Liegt ein Missverhältnis zwischen der Kiefer- und der Zahngröße vor und es finden dadurch nicht alle Zähne ausreichend Platz, werden einzelne Zähne entfernt.   

Ablauf der Extraktion   

Meist find die Entfernung des Zahns unter lokaler Betäubung statt. Eine Vollnarkose wird nur durchgeführt, wenn es der Wunsch des Patienten ist. Liegt kein medizinischer Grund vor, müssen die Kosten für die Vollnarkose selbst getragen werden.  Normalerweise wird ein Zahn mit einer Zange und einem Hebel entfernt.  Bei der herkömmlichen Methode löst der Zahnarzt zu Beginn das Zahnfleisch vom Zahn, damit unnötige Verletzungen vermieden werden. Die Zange wird an die Schmelz-Zement-Grenze angesetzt und gleichmäßig vor und zurück bewegt. Sobald sich der Zahn ausreichend gelockert hat, bewegt der Zahnarzt den Zahn kreisförmig in die entgegengesetzte Richtung und löst den Zahn dadurch weiter aus dem Kiefer. Anschließend kommt der Hebel zum Einsatz, mit dem der Zahnarzt den Zahn schließlich nach oben treibt und herausholt.   

Welche Komplikationen können auftreten?   

In einigen Fällen können bei der Zahnentfernung Komplikationen auftreten. Dies können eine Zahnfraktur, eine Wurzelfraktur oder Ödeme und Hämatome sein. Probleme beim Öffnen des Mundes, Beschwerden beim Schlucken und Nachblutungen können auftreten. Auch eine Eröffnung der Kieferhöhle, eine Beschädigung benachbarter Zähne oder Verletzungen des weichen Gewebes können in seltenen Fällen auftreten. Sehr selten kommt es zum Bruch oder zum Ausrenken des Unterkiefers oder zum Verschlucken von Zahnfragmenten oder ganzen Zähnen.   

Was muss nach dem Eingriff beachtet werden?   

Nach der Entfernung eines Zahns sollten Milchprodukte, Koffein und Nikotin vermieden werden. Auch körperliche Anstrengung wirkt sich nachteilig auf den Heilungsprozess aus. Kühlende Kältepakete beugen Schwellungen vor und lindern Schmerzen.


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