Die Darmspiegelung - nur ein notwendiges Übel?

25 Januar 2019
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog


Die Darmspiegelung, beispielsweise bei MVZ Portal 10 | Zentrum für Leber-, Magen- und Darmerkrankungen, in Fachkreisen auch Coloskopie genannt, zählt zu den wichtigsten Untersuchungen im Vorsorgebereich. Im Rahmen dieser auch ambulant durchführbaren Untersuchung ist es möglich, Krebs bereits im Vorstadium zu erkennen und noch in der gleichen Sitzung per Zangenbiopsie zu entfernen. Auch zur Diagnostik anderer Erkrankungen im Darmtrakt ist diese ungefährliche Methode geeignet - so werden zum Beispiel Darmspiegelungen zur Diagnosesicherung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erfolgreich eingesetzt. Der Arzt wird eine Darmspiegelung etwa dann empfehlen, wenn über einen längeren Zeitraum Durchfälle ohne andere erkennbare Ursache, immer wieder auftretende Bauchschmerzen, Blut im Stuhl oder auch Appetitlosigkeit dem Patienten zu schaffen machen. Damit die Untersuchung aussagekräftig ist, muss der Darm vor dem Eingriff entsprechend vorbereitet bzw. gereinigt werden. Stuhlreste im Darm würden die Diagnostik erschweren bzw. das Vordringen des Coloskops nicht möglich machen. Zur richtigen Vorbereitung bzw. Darmreinigung wird dem Patienten empfohlen, etwa einen Tag vor der Darmspiegelung auf feste Nahrung zu verzichten. Tee, Wasser oder klare (!) Suppen sind dagegen kein Problem und können zu sich genommen werden. Gerne werden dem Patienten zur Vorbereitung auch Abführmittel (meist in flüssiger Form, zum Trinken) verschrieben, um eine möglichst effiziente Darmreinigung zu gewährleisten. Falls blutverdünnende Medikamente oder hormonelle Verhütungsmittel eingenommen werden, ist meist ein Pausieren derer präinterventionell nötig. Gegen Nervosität oder Angstzuständen kann dem Patienten auf Wunsch vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel verabreicht werden. Beachtenswert in diesem Fall ist, dass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr - insbesondere das Lenken von KFZ - direkt nach der Untersuchung nicht erlaubt ist. Im Bedarfsfall muss also für den Heimtransport gesorgt werden (zB durch Sanitäter oder Angehörige). Die Darmspiegelung selbst erfolgt mit der Dauer einer viertel Stunde relativ unspektakulär: Der Patient liegt bequem in Seitenlage, der Arzt führt das Coloskop mit Hilfe eines Gels vorsichtig in den After ein. Zur besseren Beurteilung wird über das Gerät Luft in den Darm eingeblasen; dies geschieht vollkommen schmerzlos. Danach wird der Arzt sämtliche Darmabschnitte über einen Monitor begutachten. Werden Polypen oder andere Auffälligkeiten entdeckt, wird er diese mithilfe einer kleinen Zange entfernen, um sie später histopathologisch beurteilen zu lassen. Sind alle Darmabschnitte eingesehen, zieht der Untersucher das Gerät langsam und behutsam wieder heraus. Nach der Untersuchung wird der Patient noch einige Minuten überwacht. Auch wenn die Darmspiegelung an sich ein ungefährliches Verfahren ist, besteht naturgemäß auch hier ein gewisses Restrisiko für Komplikationen - dazu zählen etwa leichte Risse in der Darmwand (diese verheilen im Normalfall von alleine, ohne medizinische Notwendigkeit einer Intervention) oder Kreislaufprobleme während der Untersuchung. In seltensten Fällen kann durch das Coloskop die Darmwand stärker verletzt werden - hier wird meist eine operative Sanierung notwendig.


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