Die Apotheke - Ihre Rolle und Funktion im Einzelhandel

4 August 2023
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog


Apotheken sind Ausgabe- bzw. Verkaufsstellen für pharmazeutische sowie medizinische Produkte. Sie werden von studierten Pharmazeuten betrieben und gelten als integraler Bestandteil des Gesundheitssystems. In dieser Funktion sind sie mitverantwortlich für die lückenlose medizinische Betreuung der Bevölkerung. Als Einzelhandelsgeschäfte betrieben, orientieren sie sich an den handelsüblichen Öffnungszeiten und sind allen Konsumenten frei zugänglich. Not- und Nachtdienste gewährleisten die dringende Abgabe von Medikamenten über die regulären Öffnungszeiten hinaus; dies gilt auch für Sonn- und Feiertage. Neben den niedergelassenen Filialen existieren zudem mobile Arzneimittelausgaben sowie pharmazeutische Versandhändler, die seit den 2010er Jahren, vermittelt durch Kataloge und Internetshops, einen immer größeren Anteil des privaten Arzneimittelbedarfs decken. Der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind die sogenannten Krankenhausapotheken, die sich speziell um die Ausgabe von Arzneimitteln an das medizinische Personal einer oder mehrerer Kliniken kümmern.

 

Das Apothekerwesen blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Zwar gab es zu allen Zeiten Kräuterkundige und Heiler, die sich mit der Zubereitung und dem Verkauf von Arzneien beschäftigten, ein ordentlicher Berufsstand entwickelte sich jedoch erst im Verlauf des Mittelalters. Im Europa des 13. Jahrhunderts wurden erste Gesetze erlassen, die die ärztliche und pharmazeutische Tätigkeit strikt voneinander trennten. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten urkundlich erwähnten Apotheken.

Den niedergelassenen Pharmazeuten dieser Zeit kam neben dem Vertrieb auch die Zubereitung und Dosierung der verkauften Arzneimittel zu. Im Kontext der Industrialisierung nahm diese Tätigkeit immer weiter ab und spielt heutzutage eine im Vergleich untergeordnete Rolle. Dessen ungeachtet fungiert der im Verkauf tätige Pharmazeut auch weiterhin als Berater und Ansprechpartner. Er klärt über die Anwendung bzw. Einnahme spezifischer Arzneimittel auf und kann bei dem Verdacht auf Nebenwirkungen konsultiert werden. Darüber hinaus ist er qualifiziert, Medikationspläne auf Kontraindikationen und/oder Wechselwirkungen zu prüfen.

Erst eine entsprechende Ausbildung berechtigt das Personal des pharmazeutischen Einzelhandels, medizinisch wirksame Präparate auszugeben. Dies betrifft sowohl frei verkäufliche als auch rezeptpflichtige Medikamente. Der herkömmliche Einzelhandel, hierzu können Drogerien, Supermärkte oder auch Sanitätshäuser gehören, ist vom Verkauf sogenannter apothekenpflichtiger Arzneimittel ausgeschlossen.

 

Dem niedergelassenen Pharmazeuten hingegen ist es freigestellt, seine Angebotspalette um Hygiene-, Kosmetik sowie Wellnessprodukte zu erweitern. So finden sich in den Regalen zahlreicher Filialen neben medizinisch wirksamen Präparaten auch Nahrungsergänzungsmittel, Pflegecremes sowie homöopathische und Naturheilmittel. Gelegentlich bieten einzelne Niederlassungen zusätzliche medizinische Dienstleistungen an, die über eine bloße Beratungs- und Verkaufstätigkeit hinausgehen. Hierbei kann es sich um Messungen des Blutdrucks, des Blutzuckers, der Körpergröße, des Körperfettes sowie des Körpergewichts handeln. Auch eine Ernährungsberatung, einfache Wundversorgung oder Impfungen können ggf. in den Geschäftsräumen einer Apotheke, wie zum Beispiel der Spital Apotheke zum Heiligen Geist, stattfinden.

Unabhängig vom direkten Kontakt mit Kunden und Patienten kommt den pharmazeutischen Einzelhandelsniederlassungen eine maßgebliche Bedeutung hinsichtlich der Lagerung und Entsorgung von Medikamenten und anderen Arzneimitteln zu.


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